Elisabeth-Selbert-Schule kooperiert mit Stadtbücherei
Von Sascha Hoffmann
Zierenberg. Bücherei statt Klassenzimmer heißt es ab sofort immer öfter für die Schüler der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule. „Durch eine aktive und stetige Partnerschaft mit der Stadtbibliothek ermöglichen wir den Schülern einen permanenten Kontakt mit dem Medium Buch“, sagt Lehrer Klaus-Peter Göbert, der als wichtige Bestandteile des Projekts, neben dem Umgang mit Büchern, auch Einblicke in den Bibliotheks-Alltag nennt, wozu beispielsweise die Tätigkeit des Katalogisierens gehöre.
Erika Zatsch und Angelika Malucha freuen sich über den frischen Wind in der Bücherei, die im Jugendhaus der Stadt unweit der Zierenberger Gesamtschule untergebracht ist. „Das ist eine wirkliche Bereicherung, bislang zählten Jugendliche nicht unbedingt zu unseren Stammbesuchern“, sagt Malucha, die als ehrenamtliche Mitarbeiterin gemeinsam mit Zatsch viel Liebe in den Betrieb der kleinen Bücherei steckt. Bis zu 15 Besucher zählen sie hier Woche für Woche, wenn sie donnerstags von 15 bis 18 Uhr die Pforten zu ihrem 2500-Bücher-Reich öffnen und in einer gemütlichen Leseecke sogar Tee und Süßigkeiten reichen.
In der machen es sich nun auch die Selbert-Schüler gern gemütlich, um in den Büchern zu schmökern. Keine Selbstverständlichkeit, denn gedruckte Werke sind vielen fremd. „E-Books sind viel praktischer“, sagt etwa Lilli Klapp, die bislang nicht einmal wusste, dass es in Zierenberg eine Bücherei gibt. Die 14-Jährige freut sich über das neue Projekt, weil sie „so auch mal aus der Schule raus kommt und an anderen Orten lernen kann“. Anna-Lena Lenz ist ebenso begeistert, weil sie und ihre Mitschüler so einmal wieder zum Lesen motiviert werden. „Viele sitzen ja nur noch vor ihren Elektronikgeräten rum“, bemängelt die Oberelsungerin, die selbst gerne liest, mittlerweile aber auch eher E-Books, „nicht nur, weil sie praktischer sind, sondern auch wegen des Umweltaspekts“. Für Mitschüler Noel Hofmann sind die elektronischen Bücher hingegen nichts, er bevorzugt die gedruckte Form. „Die kann ich nach dem Lesen noch weiter verkaufen, das funktioniert mit einer Datei nicht“, so der 14-Jährige.
Dass sich seine Schüler so intensiv mit dem Thema Buch befassen, freut Lehrer Göbert sehr. „So ist das Projekt angelegt und deshalb arbeiten wir auch in Kooperation mit dem Bibliotheks-Personal vor Ort in Zierenberg zusammen, Leihfristen und Lernarrangements werden konkret zwischen Schule und Bücherei vereinbart und so für die Schüler ein fester, außerschulischer Lernort geschaffen, den wir permanent nutzen können.“ Die Zusammenarbeit erstrecke sich über den Zeitraum der gesamten Schulzeit von der fünften bis zur neunten Jahrgangsstufe im Hauptschulzweig sowie von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe im Realschulzweig.
Haben ihre Buchfavoriten schon gefunden: die ESS-Schüler Lilli Klapp (von links), Anna-Lena Lenz, Felix Hanack und Noel Hofmann. Fotos: zhf