Freuten sich beim Arbeitseinsatz über jede Menge Unterstützung: Andrea und Holger Geiersbach (vorn von links), Lars Grenzemann und Stefan Ackerbauer. Foto: Sascha Hoffmann

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Arbeitseinsatz an der ESS – Rezertifizierung als Umweltschule

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Von Sascha Hoffmann, HNA

Schief gewachsen, unregelmäßig beschnitten, hier und da vom Rasenmähen angekratzt: Die Obstbäume der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) hatten Expertenhilfe dringend nötig, und die gab es nun von Andrea und Holger Geiersbach, die in Dörnberg einen Garten- und Landschaftsbau betreiben. „Obstbäume brauchen intensive Pflege, sonst tragen sie nur wenig bis gar keine Früchte“, sagt Andrea Geiersbach, die sich am Samstagvormittag gemeinsam mit ihrem Mann über die Unterstützung zahlreicher Schüler, Lehrer und Eltern freute. Äste wurden gestutzt, Halt gebende Holzpfähle geradegerückt, Schutz vor dem Rasenmäherfeind angebracht und dabei allerlei Wissenswertes rund ums Thema Baumpflege weitergegeben.

Auch Schulleiter Lars Grenzemann war beim Arbeitseinsatz mit von der Partie und genoss sichtlich, wie sich das Areal rund ums offene Klassenzimmer an der Rückseite der Gesamtschule Stück für Stück verwandelte. „Die ESS soll kräftig blühen und gedeihen“, sagt er und freut sich über einen „modernen, ortsnahen und Biodiversität pflegenden Bildungsstandort für alle“. Die ESS-Obstbäume seien davon ein wichtiger Teil, denn jeder neue Jahrgang pflanze seinen eigenen Jahresbaum, von Apfel über Birne und Pflaume bis hin zum Pfirsich sei mittlerweile alles vorhanden.

Projekte wie die Streuobstwiese sind es, die der ESS seit vielen Jahren das Gütesiegel „Umweltschule“ sichern. Auch im aktuellen Schuljahr freuten sich Grenzemann und seine Kollegen, allen voran Biolehrer Stefan Ackerbauer, über die Rezertifizierung durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium, die so das besondere Engagement von Schulen im Bereich Umwelterziehung würdigen. „Damit machen sich Jugendliche bei uns schon während ihrer Einschulung vertraut, wenn sie ihren Jahrgangsbaum pflanzen“, sagt Grenzemann. Die so entstehende Vielfalt an Obstsorten und ihre Bedeutung für die Insekten sei auf besondere Weise geeignet, Wechselwirkungen zu verstehen, Artenvielfalt zu erhalten sowie Bewusstsein und Sensibilität für die Natur zu schaffen. Genau dafür sollen die Obstbäume nun wieder gerade wachsen, regelmäßig beschnitten und vor Schäden durch den Rasenmäher geschützt werden.

Freuen sich gemeinsam über die Rezertifizierung zur Umweltschule: Tobias Schlutz, Lars Grenzemamn und Stefan Ackerbauer. Foto: Sascha Hoffmann

Freuen sich gemeinsam über die Rezertifizierung zur Umweltschule: Tobias Schlutz, Lars Grenzemamn und Stefan Ackerbauer. Foto: Sascha Hoffmann

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Kisten schleppen im Ausweichdomizil

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Von Sascha Hoffmann, HNA

Zierenberg – Man muss schon ganz genau hinsehen, um in der neuen Schule auf Zeit überhaupt Spuren der einstigen Schwimmbadära zu erspähen. Ohne Juri Jurimaa würde man nicht vordringen zum heutigen Abstellraum, der in den Tiefen des Gebäudes hinter verschlossenen Türen verborgen liegt. „Hier ist noch eine Bahn zu erkennen“, sagt der Hausmeister der Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) und deutet auf die blau-weißen Fliesen am Boden, die unter provisorisch abgestellten Möbel und einem alten Saunaofen verraten: Hier befand sich einst das große Becken des städtischen Hallenbades. Man solle vorsichtig sein und den Kopf einziehen, warnt er vor der direkt über einem liegende schweren Betondecke, die vor vielen Jahren von einem Zierenberger Unternehmen eingezogen wurde und aus dem Schwimmbecken eine Lagerhalle werden ließ. 2016 mietete dann schließlich der Landkreis Kassel das Gebäude und baute es zur Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge um.

„Rund 300.000 Euro hat der Landkreis nun erneut in den Umbau für uns investiert“, sagt ESS-Schulleiter Lars Grenzemann, der sichtlich glücklich ist mit seiner neuen Außenstelle, die nur wenige Laufmeter entfernt von der Gesamtschule einen Großteil seiner Schüler beherbergen soll, während deren Klassenräume saniert werden.

Die können es offensichtlich gar nicht abwarten, endlich umzuziehen und sind seit Tagen fleißig dabei, Kisten und Stühle zwischen altem und neuem Domizil hin- und her zu schleppen. „Das ist schon gut geworden hier“, sagt Miles Griego-Helferich, der sich im neuen Klassenraum der H9 im Untergeschoss seinen Platz schon gesichert hat – Panoramablick auf den angrenzenden Fußballplatz inklusive. Lehrerin Michaela Kunter würde ihren Platz am liebsten direkt am Fenster einrichten und es sich statt auf einem Stuhl auf der massiven Steinbank entlang der Fensterfront gemütlich machen. „Die ist so schön warm, das erinnert schon sehr an einen Schwimmbadbesuch“, sagt sie und weiß doch genau, dass es hier schon bald eher Schulaufgaben und Klassenarbeiten statt um Schwimmbadfreuden gehen wird.

Wohlfühlen dürfen sich die Schüler hier aber dennoch, und dafür ist im zur Schule gewordenen Schwimmbad gesorgt. Zwei Klassen finden sich zwischen Lehrerzimmer, Sozial- und Fachräumen im Erdgeschoss, fünf weitere im Untergeschoss – allesamt überaus großzügig bemessen, was Schulleiter Grenzemann auch mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation freut. „Die Räume sind groß und hoch, bieten alle Möglichkeiten für eine optimale Luftzirkulation, besser geht es nicht.“ Dass sie sich künftig in einem ehemaligen Schwimmbad auf ihren Schulabschluss vorbereiten, dürfte für die Schüler dabei schnell zu Nebensache werden, denn das Wenige, was nach rund sechs Monaten Umbauarbeiten noch daran erinnern könnte, liegt gut verborgen unter ihnen in den Tiefen ihrer neuen Schule auf Zeit.

Saunaofen und Fliesen:Hausmeister Juri Jurimaa zeigt die wenigen Überbleibsel, die noch an die alten Schwimmbadzeiten erinnern. Fotos: zhf

Saunaofen und Fliesen:Hausmeister Juri Jurimaa zeigt die wenigen Überbleibsel, die noch an die alten Schwimmbadzeiten erinnern. Fotos: zhf

In den Tiefen des einstigen Hallenbades: Hausmeister Juri Jurimaa zeigt, wo einst das Schwimmbecken zu finden war.

Haben sich ihre Plätze im neuen Klassenraum schon gesichert: Miles Griego-Helferich (links) und Marlon Hartmann.

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Zierenberger Selbert-Schule wird für 4 Millionen Euro erneuert

 

von Sascha Hoffmann, HNA

Die Elisabeth-Selbert-Schule wird für knapp vier Millionen Euro runderneuert. Dreieinhalb Millionen Euro fließen in die komplette Entkernung und anschließenden Umbau des Obergeschosses, weitere 400.000 Euro in die Neugestaltung des Außengeländes. Los gehen soll es voraussichtlich Ende Mai, und das bedeutet für einen Großteil der Schüler, dass sie nach den Osterferien umziehen müssen. „Für die Zeit der Arbeiten hat der Landkreis als Schulträger das ehemalige städtische Hallenbad als Interimslösung umgebaut und mit insgesamt sieben Klassenräumen ausgestattet“, sagt Schulleiter Lars Grenzemann. Der Landkreis hatte das ehemalige Schwimmbad bereits 2016 angemietet und als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge genutzt, zuletzt stand es jedoch leer.

Bei der Sanierung des Obergeschosses wird es laut Grenzemann nicht bleiben, auch das Außengelände soll schon bald umgestaltet werden. Im Rahmen des Programms „Zehn klimafreundliche Schulhöfe für Hessen“ ist die Gesamtschule des Warmestädtchens mit ihrem Konzept vom Hessischen Umweltministerium und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) als eine von zehn Pilotschulen ausgewählt worden. Die DUH begleitet und unterstützt die teilnehmenden Schulen mit fachkundiger Beratung vor Ort und thematischen Fortbildungen. Besonderer Wert liegt auf einem partizipativen Prozess zwischen Schülern, Lehrkräften und den Schulträgern. In vier Workshops und einer großen Abschlusstagung unterstützt die DUH die Schulen bei Planung, Antragstellung und Wissenstransfer. Die zehn Schulen sowie alle hessischen Schulen, die dem Vorbild folgen wollen, können beispielsweise für Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen eine Förderung über die Klimarichtlinie des Landes beantragen, die Fördersummen betragen zwischen 6.000 und 400.000 Euro.

„Unser Konzept wird mit 400.000 Euro unterstützt, wobei wir einen Eigenanteil in Höhe von 40.000 Euro zu leisten haben, den der Landkreis bereits zugebilligt hat“, freut sich Grenzemann, der in einem optimal und attraktiv gestalteten Schulhof gerade auch in Corona-Zeiten eine ideale Ergänzung zum Klassenzimmer sieht, da er zusätzliche Möglichkeiten zum Unterricht auf Abstand schaffe.

Klimafreundlich und naturnah
Mit Hessen startet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) neben Thüringen und Brandenburg bereits in einem dritten Bundesland ein Schulhofprojekt, das Schulen auf ihrem Weg zu grünen, klimagerechten und klimafreundlichen Schulhöfen unterstützt und begleitet. Die Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule ist eine von zehn Schulen, die sich querbeet durch Hessen über eine Umgestaltung ihrer Schulhöfe freuen können. Mehr Informationen: www.duh.de/schulhof-hessen

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler sowie alle, die sich mit der ESS verbunden fühlen,

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eine herausfordernde Zeit.

Dies ist eine Einladung für euch selbst, euch etwas Gutes zu tun, die 6 Wochen Fastenzeit.
Jede Woche, am Freitag mit einem neuen Impuls.
Nehmt euch 10 Minuten Zeit, im Umgang mit euch selbst – tägliche Zeiten evtl. der Stille, die niemand anderem gehören als euch allein.
Hierfür ist zu empfehlen einen Ort zu wählen, an dem ihr ungestört seid und euch wohlfühlt.
Ihr könnt den Ort z.B. in euerm Zimmer, wenn möglich einfach und liebevoll herrichten mit einer Sitzgelegenheit, die euch hilft, entspannt, offen und wach zu sein und evtl. einen Zettel „Bitte nicht stören“ an die Tür hängen.
Ich wünsche euch gute Erfahrungen und dass ihr durch die geschenkte Zeit Kraft tanken könnt.

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Schulseelsorgerin E. Anders

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1. Impuls_Sich_Zeit_nehmen

2. Impuls für die Fastenzeit -Mit Weisheit gemacht

2. Impuls

3. Impulse für die Fastenzeit  SOS

3. Impuls

4. Impuls

4. Impulse für die Fastenzeit 4-Lebensweg Zeichen

5. Impuls

5. Impulse für die Fastenzeit 5-Sinn und Ziel meines Lebens

6. Impuls

6. Impulse-fuer-die-Fastenzeit-6-Rueckblick-Ausblick

Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule freut sich über Laptop-Spende

Von Sascha Hoffmann
Zierenberg – Nie waren Computer, Tablets und Mobiltelefone im Schulalltag so wichtig wie jetzt, Distanzunterricht und Homeschooling im Pandemiezeitalter sind ohne sie schließlich kaum möglich. Doch was tun, wenn Familien das nötige Kleingeld für die Anschaffung der Geräte fehlt? An der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule sorgt der weltweit agierende Verein Labdoo für Abhilfe, mit dem Schule und Stadt seit einiger Zeit kooperieren. Benedict Bolender, der die gemeinnützigen Computerexperten in Nordhessen repräsentiert, hat jetzt bereits die dritte Charge Laptops in der Gesamtschule des Warmestädtchens abgeliefert, wo die fünf neuen Geräte von Schulsozialarbeiter Sebastian Roschinski schon heiß erwartet wurden. „Ich bin für die Verteilung der Geräte zuständig und auch Ansprechpartner für kleinere Fragen“, sagt Roschinski, der in dem Projekt eine hervorragende Ergänzung zur technischen Unterstützung sieht, die Schulen durch den Landkreis Kassel erhalten. Gemeinsam mit Stephanie Rauscher-Junker von der städtischen Kinder- und Jugendarbeit kümmert er sich dabei auch um die Auswahl der Familien, die in den Genuss eines der begehrten Leihgeräte kommen.

Selbstverständlich ist all das keinesfalls, eigentlich nämlich wendet sich Labdoo als Hilfsprojekt an Kinder- und Jugendliche in ärmeren Ländern, um ihnen mit Hilfe von IT-Spenden einen Zugang zu IT und Bildung zu ermöglichen. „Seit Corona kümmern wir uns verstärkt um Schulen auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern“, sagt Bolander und erklärt das Prinzip des gemeinnützigen Vereins: „Gespendete Laptops werden aufbereitet und mit leicht verständlicher Lernsoftware ausgestattet, bevor sie unseren Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt werden.“ Auch wenn es sich um von Unternehmen ausgemusterte Rechner handelt, sind sie laut Bolander für den Unterricht auch deshalb noch geeignet, weil sie von Labdoo mit jeder Menge offline nutzbarer Inhalte vollgepackt werden. Bei entsprechender Internetverbindung seien dank vorinstallierter Software sogar Videokonferenzen kein Problem mehr. Weitere Informationen, auch zur Möglichkeit von Spenden: www.labdoo.org

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BU: Freuen sich über eine dritte Lieferung Laptops: Stephanie Rauscher-Junker (von links), Sebastian Roschinski, ESS-Schulleiter Lars Grenzemann und Benedict Bolander. Foto: Sascha Hoffmann

Rosenmontag mit positiver Botschaft an der ESS
Zierenberg – Der Rosenmontag zieht in aller Regel auch an der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule nicht unbemerkt vorüber, das gilt auch für dieses außergewöhnliche Jahr mit Corona-Lockdown und Virusfrust. Zumindest ein Hauch karnevalistischer Frohsinn wehte am Montag durch die Gesamtschule, die davon profitiert, dass mit Prinz David I. (Heinz) und seiner Sophia I. (Mlasowsky) hier auch die Nachwuchstollitäten des Warmestädtchens unterrichtet werden. Die sind corona-bedingt in Amtsverlängerung, hatten bereits im vergangenen Jahr das Zierenberger Nachwuchs-Karnevalsreich regiert und nicht nur beim Kinderkarneval in der katholischen Altentagesstätte für mächtig Stimmung gesorgt. In diesem Jahr ließen sie sich einen Besuch ihrer Schule natürlich nicht nehmen und kamen mit einer deutlichen Botschaft: „Wir geben nicht uff“, stand in riesigen Lettern auf ihrem mitgebrachten Transparent, und damit sprachen sie Schulleiter Lars Grenzemann sowie Haupt- und Realschulzweigleiterin Nadine Bernecker direkt aus dem Herzen, die sich für den Besuch mit den beliebten ESS-Schultassen und weiteren kleinen Geschenken bedankten.

(Artikel und Bild von Sascha Hoffmann)

BU: Freuten sich über närrischen Schulbesuch: Nadine Bernecker und Lars Grenzemann mit den Kolping-Minis Prinz David I. (Heinz) und seiner Sophia I. (Mlasowsky).

Mit Entsetzen haben wir die Nachricht aufgenommen, dass die Wilhelm-Filchner-Schule und die Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen Drohungen erhalten haben, die sich u. a. auf Ereignisse rund um die Ermordung des Regierungspräsidenten Walter Lübcke beziehen und die mit Menschenrechte und Menschenwürde verachtenden Botschaften verbunden sind.

In dieser Drohung wird auf rechtsextremistisches Gedankengut Bezug genommen und Menschen werden in ihrer Würde verletzt und physisch bzw. psychisch bedroht.

Wir Schulen aus der Region Nordhessen möchten den beiden Schulen in Wolfhagen, aber auch anderen von derartigen Drohungen betroffenen Einrichtungen, ausdrücklich unsere Solidarität zum Ausdruck bringen.

Überall dort, wo Menschen eine klare Position gegen Hass und für eine mitmenschliche Gesellschaft beziehen, sollten sie dies gemeinschaftlich tun, um für die freiheitlichen Werte und den Grund- und Menschenrechtskatalog einzutreten.

Gemeinsam leisten wir mit den Mitteln des Rechtsstaats und in Solidarität miteinander Widerstand gegen alle ideologisch, politisch oder religiös-kulturell motivierten Bestrebungen, unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft im Ganzen oder einzelne Menschen und Einrichtungen zu bedrohen.

 

Im Namen der Schulgemeinde: Lars Chr. Grenzemann, Schulleiter

von Sascha Hoffmann
Zierenberg – Die Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) startet mit einer guten Nachricht ins zweite Halbjahr. „Uns liegt der positive Bescheid zu unserem Antrag auf Einführung einer gymnasialen Eingangsklasse G5 vor“, freut sich Lars Grenzemann, der als neuer Schulleiter vor gut zweieinhalb Jahren nach Zierenberg kam, als die Vorbereitungen zu diesem „wichtigen Schritt“ längst angelaufen waren.
Seit 2016 hatten Förderstufenleiterin Karin Neusüß und ihre Schulleitungskollegen das Bestreben, an der Zierenberger Gesamtschule neben der bestehenden Förderstufe eine gymnasiale Eingangsklasse zu installieren. „Wir haben das Projekt immer wieder verschoben, weil wir zunächst die Neigungsschwerpunkte zur Profilschärfung unserer Schule einführen und entsprechend schauen wollten, inwieweit die bei der Schulgemeinde ankommen, vor zwei Jahren hat sich dann unserer Schulleitungsteam neu aufgestellt, was wir erst einmal abwarten wollten.“ Nun sei die ESS in ruhigeren Fahrwassern angekommen und der Zeitpunkt reif, den lang vorbereiteten Plan samt umfangreichem Konzept endlich umzusetzen. Besonders stolz sei sie, dieses zukunftsweisende Projekt im von Corona geprägt schwierigen Schuljahr hinbekommen zu haben. „Ich bin überzeugt, dass sich all die Mühen auszahlen werden, unsere umfangreichen Erhebungen innerhalb der Elternschaft jedenfalls haben mehr als deutlich gezeigt, dass auch in und um Zierenberg der Wunsch ganz klar hin zum gymnasialen Angebot geht.“
Die ESS zieht so mit mit der Christine-Brückner-Schule im Bad Emstaler Ortsteil Sand und der Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen gleich, sodass ab dem nächsten Schuljahr alle weiterführenden Schulen im Wolfhager Land ihren Schülern ab der Jahrgangsstufe fünf eine gymnasiale Schullaufbahn ermöglichen. „Wir gehen davon aus, dass unsere erste gymnasiale Klasse im neuen Schuljahr nicht sehr groß werden wird, was in der Betreuung und Gestaltung des Unterrichts für die Jugendlichen viele weitere Vorteile mit sich bringen wird“, so die Lehrerin, die es gar nicht abwarten kann, die ersten Gymnasiasten der ESS zu begrüßen. Neusüß: „Nun ist das Angebot schulischer Möglichkeiten auch in Zierenberg komplett mit einer gymnasialen Eingangsklasse direkt vor der Haustüre.“
(HNA Artikel vom 30.01.2021, zhf/Foto: zhf)

Karin Neusüß

Freut sich nicht nur über gute Noten, sondern auch über die Tatsache, dass er trotz Corona sein Zeugnis abholen konnte: ESS-Schüler Arne Gers aus Zierenberg.
Von Sascha Hoffmann
Zierenberg – Außergewöhnlich früh beginnt der letzte Tag des ersten Halbjahres an der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule. Es ist gerade einmal kurz nach sechs, als es gestern am Fenster von Schulleiter Lars Grenzemann klopft und die erste Mutter erwartungsvoll ins hell erleuchtete Büro blickt. Sie ist auf dem Weg zur Arbeit schnell vorbei gekommen, um das Halbjahreszeugnis ihres Kindes abzuholen. „Wie elf weitere Familien hatte sie ihren Besuch im Vorfeld angekündigt“, berichtet Grenzemann, während er auch schon im nächsten Gespräch ist, diesmal mit einer landesweit sendenden Radiostation. Was an der Gesamtschule des Warmestädtchens gerade abläuft, ist schließlich nichts Alltägliches, und das hat – wie schon viele andere ESS-Aktionen seit Beginn der Corona-Pandemie – das öffentliche Interesse geweckt. Während die meisten anderen Schulen mit der Ausgabe ihrer Zeugnisse auf den Wiederbeginn des Präsenzunterrichtes warten, haben sich Grenzemann und Kollegen mit ihrem Zeugnis-Drive-In bewusst für einen anderen Weg entschieden, um „einen Schlussstrich unter das erste Halbjahr zu setzen und ein Signal zu geben, dass es weitergeht“.
Das Signal scheint zu wirken, ab Punkt acht Uhr nämlich ist rund um die Gesamtschule so viel Leben, wie seit vielen Wochen nicht. Im Minutentakt fahren Autos nach ausgeklügeltem Zeitplan vor, werden von Schülern in orange-farbenen Warnwesten eingewiesen. „Einmal rund ums Gebäude fahren, die entsprechenden Klassen sind ausgeschildert“, hört man es immer wieder durchs Morgengrauen schallen. Wie in Drive-In-Restaurants reihen sich die Fahrzeuge vor den entsprechenden Fenstern ein, wo die Klassenlehrer schon auf sie warten. Bestellungen müssen keine aufgegeben werden, was serviert wird, ist allen klar: die Noten des ersten Halbjahres. Und obwohl da Lernen im Ausnahmezustand angesagt war, können sich die Ergebnisse sehen lassen. „Ich bin mehr als zufrieden“, freut sich Schulleiter Grenzemann und zeigt stolz eine Notenliste, die er fertiggestellt hat, nachdem er sich alle knapp 400 Zeugnisse persönlich angeschaut und unterschieben hat. „33 Mädchen und 31 Jungen haben einen Schnitt von zwei und besser, verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 ist das eine deutliche Steigerung.“ Er wird nicht müde, eben das immer und immer wieder auch seinen Schülern zu sagen. Das persönliche Gespräch, so der Schulleiter, sei ihm und seinen Kollegen ungemein wichtig, gerade nach Wochen des Distanzunterrichts.
So geht es ganz offensichtlich auch den Schülern, die ab 8 Uhr rund um die Schule mit ihren Zeugnismappen anzutreffen sind, voller Freude, ihre Lehrer einmal wiedergesehen zu haben. Ob ein „toll gemacht“ für die guten Zensuren oder ein „da musst du noch eine Schippe drauflegen“ – die Botschaften kommen an, wie auch die Idee des Drive-In. „Ich finde es super, was sich unsere Lehrer haben einfallen lassen“, schwärmt etwa Arne Gers als einer der ersten an den Drive-In-Fenstern der Klassenlehrer, die so eine außergewöhnliche Zeugnisübergabe zum Ende eines außergewöhnlichen Schulhalbjahres möglich gemacht haben.
(HNA Artikel vom 30.01.2021)

Zeugnis durchs Fenster: der Oberelsunger Nico Kitta (von links) mit Klassenlehrer Björn Zimmermann und Schulleiter Lars Grenzemann.

Zeugnisübergabe in Coronazeiten: Franka Gers bekommt nicht nur ihr Zeugnis, sondern auch ein paar persönliche Worte von Klassenkehrer Björn Zimmermann serviert.

(HNA Artikel vom 23.01.2021)