„Auch wenn ich mit Religion nicht so viel anfangen kann, hat mir der Tag gut gefallen…“ äußert sich der 8-Klässler Darren, der gemeinsam mit seinem ganzen Jahrgang an einem Projekttag anlässlich des Reformationstages teilgenommen hat. Am Montag, den 31.10.2016 feierten die Schüler der Elisabeth – Selbert – Schule Zierenberg den Reformationstag in Form einer Lutherparty. Zur Vorbereitung der Party hatten die Schüler die Möglichkeit, sich in unterschiedliche Projekte einzuwählen:
„Luther goes lucky“ – feine Glückskekse backen, gefüllt mit Luther – Sprüchen. „Luther mal sportlich“ – Sportbeutel verzieren mit Luther – Motiven. „Luther macht Theater“ – Probe und Aufführung eines modernisierten Theaterstücks zum Lebenslauf des Reformators. „Wer wird Millionär?“ – Vorbereitung eines Lutherquiz. „Lutherfete“ – Planung und Durchführung der anschließenden Party.
Die Schüler backten, malten, gestalteten, probten zwei Schulstunden in Kleingruppen. Während der anschließenden Lutherparty, gestaltet von der Kreisjugenddiakonin Martina Kratz in Zusammenarbeit mit Schülern, wurden alle Ergebnisse zu einem runden Ganzen zusammengefügt. „Ein feste Burg ist unser Gott…“ sangen die Schüler, nachdem sie gemeinsam Millionär wurden, dem Theaterstück lauschten und einen der spannenden Sprüche im Glückskeks ergatterten, wie z.B. „Das passt wie die Faust aufs Auge“, „Wer Gutes tun will, muss es verschwenderisch tun!“. Nach dem Vaterunser und einem Segen schnappten sich die Schüler die neu gestalteten Sportbeutel und verließen mit vielen verschiedenen Eindrücken rund um den Reformator das Schulgebäude. Ein kleiner Auftakt zum Lutherjahr 2017.
Am Dienstag, 08.11.16 fand in der ESS der Mathematiktag der Jahrgangstufe 5 zusammen mit den Viertklässlern der Grundschule Dörnberg statt. Nach einer kurzen Begrüßung in der Aula startete die Veranstaltung. Vier Stationen zu verschiedenen Themen hatten die Lehrerinnen und Lehrer der ESS gemeinsam mit den Fünftklässlern vorbereitet. Bei der Station „Kombinatorik“ waren faire Gewinnchancen das Thema. Beim Spiel „Der schnellste Weg“ untersuchten die Schülerinnen und Schüler über das Würfeln, wie häufig sie gewinnen. Sollte man die „7“ wählen, weil sie häufiger gewürfelt werden kann? Ist die „2“ besser, da der Weg kürzer ist? Nach dem Prinzip der großen Zahl und verschiedenen Argumentationen konnten alle Schüler gemeinsam am Ende das Rätsel um die Fairness der Position ermitteln. Spielerisch wurden so auch erste Erkenntnisse der Wahrscheinlichkeitsrechnung gewonnen. Wie groß ist eigentlich eine Million- und hat ein Googol wirklich 100 Nullen? An der Station „Große Zahlen“ bekamen die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine Vorstellung von einer Million, sondern machten auch eine Reise ins Weltall und lernten die Dimensionen unseres Planetensystems kennen. Im Computerraum lernten die Schülerinnen und Schüler das Geometrieprogramm „Euklid Dynageo“ kennen. Eine kleine Geschichte mit Punkten, Strecken und Kreisen sollte am Computer entworfen werden. An weiteren Stationen wurden dann noch Flächen-und Volumenberechnungen mithilfe von Bausteinen erarbeitet und Geheimschriften mussten durch Achsenspiegelungen entschlüsselt werden. Bei der Herstellung eines Tangrams und dem Konstruieren von Kantenmodellen erhielten die Schülerinnen und Schüler weitere Einblicke in den geometrischen Themenbereich „Flächen und Körper“. Dabei wurden Zusammenhänge, wie z.B. die Kongruenz von Flächen oder der Aufbau „Platonischer Körper“ (Würfel, Tetraeder, Oktaeder, usw.), durch kreatives Handeln erfahrbar gemacht. In den großen Pausen konnten die Schülerinnen und Schüler auch den Schulhof und das Schulgebäude erkunden und erste Kontakte mit den „Großen“ knüpfen. Hierbei standen ihnen die Schülerpaten aus der Jahrgangsstufe 9 und 10 für alle Fragen zur Verfügung. Nachdem Stationsbetrieb gab es für alle Kinder leckere Burger und zum Nachtisch gesundes Obst in der Cafeteria. Nachdem also Körper und Geist gestärkt waren, ging es nach einem abwechslungsreichen Schultag wieder auf den Heimweg zur Grundschule.
Text und Bilder von Gitta Hoffmann
Alles, was lebendig ist oder war -Schüler entdecken die Biologie
Naturwissenschaften können richtig spannend sein. Diese Erfahrung machten Schüler der Fritz-Hufschmidt-Schule, als sie sich in kleinen Gruppen verschiedenen Aufgaben stellten. So sollten winzig kleine Tiere unter dem Mikroskop bestimmt, Blätter ihren jeweiligen Bäumen zugeordnet, einheimische Tiere erkannt, Müll getrennt und Tiere der Laubstreu definiert werden. Unterstützt wurden die 17 Schüler der 4b dabei von Schülern der 9. Klasse, welche die jeweiligen Projekte betreuten. Sie erklärten den Umgang mit dem Mikroskop, stellten Fragen und passten auch auf, dass niemand die präparierten Tiere berührt. „Das macht nicht nur die ausgestopften Tiere kaputt, es kann auch krank machen“, lautete die Begründung dazu.
Für alle richtig gelösten Aufgaben und Fragen wurden Punkte vergeben, maximal 53 an der Zahl.
Ein Kinderspiel für die aufgeweckten Schülerinnen und Schüler. Gleich zwei Gruppen erreichten die Maximalpunktzahl und teilten sich damit den ersten Platz. Der zweite Platz schaffte 50 Punkte und knapp dahinter kamen die restlichen beiden Gruppen mit je 49 Punkten.
Der Sachunterricht machte den Viertklässlern an diesem Tag so richtig Spaß. Zumal es auch noch eine einprägsame Definition mit auf den Weg gab: „In der Biologie geht es um alles, was lebendig ist oder mal lebendig war! “
„Welche Leistungskurse werden denn an der Schule angeboten?“, „ Wie viele Schüler hat die Schule eigentlich?“ „Wie ist denn das Betriebsklima?“
Diese und ähnliche Fragen konnten bei der am 02.11.2016 in der Cafeteria durchgeführten und mit ca. 120 Schülern sehr gut besuchten Schüler-Informieren-Schüler-Veranstaltung der Elisabeth-Selbert-Schule für die Abgänger des Schuljahres 2016/17 beantwortet werden.
Rund 25 ehemalige Schülerinnen und Schüler der ESS berichteten über ihre Erfahrungen an den Gymnasialen Oberstufen, Beruflichen Gymnasien, den verschiedenen Fachoberschulen oder über den Beginn ihrer Ausbildung.
„ Neben anderen Informationsveranstaltungen durch die ESS, der persönlichen Beratung durch die Klassenlehrer/innen im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung ist dies ein weiterer Baustein für eine fundierte Entscheidung für euren Weg nach dem Schulabschluss an der Elisabeth-Selbert-Schule. Bitte nutzt diese Gelegenheit aus!“ munterte Gymnasialzweigleiter Albrecht Heidelbach, Klassenlehrer Dietmar Schmalhaus und
Berufsbegleiterin Malwine Wyscisk bei der Begrüßung die Schülerinnen und Schüler auf.
Diese ließen sich auch nicht lange bitten und stellten Ihre Fragen an ihre ehemaligen Mitschüler und Mitschülerinnen, die diese auch bereitwillig beantworteten. In drei verschiedenen Durchgängen konnte man sich in Kleingruppen über verschiedene Schulen oder Ausbildungsberufe informieren und miteinander ins Gespräch kommen und alle Fragen beantwortet werden.
Am 27. September 2016 reisten 18 Schülerinnen und Schüler aus Praticello mit ihren beiden Lehrerinnen Lalla Attolini und Anna Fiaccavento zum Gegenbesuch nach Zierenberg. Gegen 11 Uhr wurde die Gruppe im Zierenberger Rathaus vom Bürgermeister Stefan Denn und von Petra Schreiber, Oberstudienrätin an der ESS, begrüßt. Anschließend ging es zum Naturparkzentrum auf den Dörnberg. Dort bezogen sie ihre Zimmer und fleißige Helfer vom Städtepartnerschaftsverein bereiteten einen Imbiss vor.
Am Mittwochmorgen konnten die Italiener ENDLICH ihre deutschen Austauschschüler kennenlernen. Diese warteten bereits sehnsüchtig und riefen beim Eintreffen des italienischen Busses begeistert: „Jetzt geht’s los!“ aus dem Fenster. Von der Klasse G 8a wurden sie herzlich aufgenommen. Schulleiterin Ute Walter begrüßte die Gruppe im Theatersaal. Erste Vergleiche der Schulsysteme ergaben sich auch durch Fragen der italienischen Gäste. Es folgte ein Rundgang durch die Schule und anschließend nahmen die Italiener am Unterricht teil. Nach dem Mittagessen in der Cafeteria fuhren alle gemeinsam zu den Wasserspielen im Bergpark Wilhelmshöhe. Der Steinhöfer Wasserfall sowie die Fontäne im Schlossteich waren ein beeindruckendes Erlebnis. Abends wurde im Atrium der ESS gegrillt und ein Stimmengewirr erfüllte die Schule: deutsche, italienische, englische, spanische und französische Wörter schwirrten umher. Die Kommunikation klappte trotzdem wunderbar.
Am Donnerstag nahmen die Italiener an einer Führung zu den Zierenberger Stolpersteinen zum Gedenken an jüdische Mitbürger teil, dann fuhren alle gemeinsam mit der RT 4 nach Kassel ins Naturkundemuseum. Die Ausstellung „Tiere zwischen Hof und Hobby“ war durch viele interaktive Angebote toll aufbereitet. Der Dinosaurier vor dem Ottoneum war das Fotoobjekt des Tages. In der Mittagspause wurde der City-Point gestürmt, Eis gegessen und reichlich eingekauft. Abends gab es Pizza im Bürgerhaus. Das kam bei allen gut an.
Freitag: Der letzte Tag brach an. Nach dem gemeinsamen Unterricht fuhren die italienischen Gäste nach Nordhausen zur Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Nach dieser Exkursion trafen sich alle erneut im Bürgerhaus. Die italienischen Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins bereiteten köstliche Pasta Bolognese zu und zum krönenden Abschluss gab es Tiramisu. La dolce vita in Zierenberg! Die Jugendlichen spielten noch gemeinsam Fußball, tauschten Adressen und Handynummern aus, die Erwachsenen wurden ganz wehmütig, denn um 21:00 Uhr würde der goldenen Fontana-Bus die Gruppe zurück nach Italien bringen. Angela Bussei, die den Austausch von der italienischen Seite so wunderbar vorbereitet und in Deutschland begleitet hat, bedankte sich ganz herzlich für die Gastfreundschaft. Frau Walter und Frau Schreiber überreichten einige Geschenke, alle schwärmten von der schönen Zeit und in diesem wirklich sehr bewegenden Moment flossen einige Tränen. Alle sind sich sicher, dass sie sich wiedersehen möchten. Nach diesem tränenreichen Abschied fuhren die Italiener leider schon wieder nach Hause.
Die wunderbaren Tage wird niemand vergessen, alle haben viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, die jedem ein Leben lang in Erinnerung bleiben werden. Es waren wunderbare Tage in Zierenberg und Umgebung. Aus diesem Grund geht noch einmal ein herzlicher Dank an alle Beteiligten!
Am Samstag, den 17. September 2016 nahmen 40 Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-Selbert-Schule am Kasseler Mini-Marathon teil. Sie liefen gemeinsam mit 2866 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die 4,2 km lange Laufstrecke durch die Karlsaue und wurden von über 5000 Zuschauern, darunter vielen Eltern, unter großem Jubel im Auestadion empfangen. Im Ziel erhielten alle Läuferinnen und Läufer eine Medaille und wurden von Frau Schilg und Frau Bernecker betreut.
Bei der Siegerehrung in der Schule am Mittwoch, den 23.9. erhielten alle ESS-Schülerinnen und Schüler, die den Lauf erfolgreich absolviert haben, von Herrn Haschen, der die Teilnahme für die Schülerinnen und Schüler organisiert hatte, eine Urkunde.
Die schnellsten Jungen waren der 14-jährige Samuel Blatt (19:25 min) und der 13- jährige Leon Müller (19:26) aus der G8a. Das schnellste Mädchen war die erst 10-jährige Charlotte Liebig aus der 5a (20:01min). Auch im nächsten Jahr, am 30. September 2017, plant die Elisabeth-Selbert-Schule die Teilnahme am Mini-Marathon zu ermöglichen.
Für ihre erfolgreichen Konzepte im Übergang von der Schule zum Beruf haben Hessens Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel, der Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, Klaus Repp, und Sara Günnewig, Head of Marketing & Communications der J.P. Morgan AG, die Elisabeth-Selbert- Schule Zierenberg sowie 28 weitere Schulen mit dem „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“ ausgezeichnet. Die Veranstaltung fand in einem feierlichen Rahmen im Meistersaal der Handwerkskammer in Wiesbaden statt.
Im Schuljahr 2015/2016 wurden acht Schulen zum ersten Mal zertifiziert; 20 weitere, darunter die Elisabeth-Selbert-Schule, wurden wieder zertifiziert. Letztere erhielten das Gütesiegel vor drei Jahren und qualifizierten sich aufgrund ihres weiterentwickelten Angebots zur Berufs- und Studienorientierung, es für drei weitere Jahre tragen zu dürfen. Seit Einführung des Gütesiegels im Schuljahr 2010/2011 konnten damit 190 hessische Schulen erfolgreich erstzertifiziert und 98 rezertifiziert werden.
Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, betonte die stetig steigende Bedeutung der Berufs- und Studienorientierung an den Schulen: „Die Förderung der beruflichen Orientierung an unseren Schulen in Hessen ist eine überaus wichtige Investition, um jungen Menschen bereits früh ein Gefühl für ihre Interessen und Neigungen zu geben. Nicht zuletzt bringen wir sie damit auch in eine gute Ausgangsposition für ihren zukünftigen Werdegang und senken die Quote des Ausbildungs- und Studienabbruchs und damit auch die Jugendarbeitslosigkeit insgesamt. Mein Dank gilt daher unseren Partnern, die uns Jahr für Jahr tatkräftig unterstützen.“
Klaus Repp, Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern erklärte: „Eine frühzeitige Berufsorientierung ist unabdingbar. Wir müssen unseren Kindern so früh wie möglich erklären, wie die Berufswelt aussieht und wie vielfältig sie ist. Berufs- und Studienorientierung kann nicht früh genug beginnen und sie kann nicht intensiv genug angeboten werden. Natürlich kann nicht jeder Kfz-Mechatroniker oder jede Friseurin werden. Genauso wie nicht jeder Schulabgänger ein Studium aufnehmen kann bzw. sollte. Die Chancen für eine Ausbildung im Allgemeinen, und insbesondere im Handwerk sind übrigens aktuell so gut wie selten. Noch vor wenigen Jahren haben wir gesagt, dass einige Handwerksbetriebe bald den roten Teppich für Lehrlinge ausrollen werden. Heute kann man sagen: der rote Teppich liegt aus! Handwerksbetriebe haben längst erkannt, dass die Lehrlinge von heute die Fachkräfte von morgen sind.“
„Wir freuen uns sehr, das Gütesiegel in diesem Jahr wieder zu unterstützen“, sagte Sara Günnewig, Kommunikationsverantwortliche von J.P. Morgan in Deutschland. „Unsere Stiftung hat ihren Fokus auf die nachfrageorientierte Arbeitsmarktintegration benachteiligter Gruppen kontinuierlich ausgebaut. Eine gute Berufsorientierung kann die Chancen junger Menschen erheblich verbessern und gleichzeitig dazu beitragen, die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zu überwinden. Das ist für jeden einzelnen Schüler genauso wichtig wie für alle hessischen Unternehmen, die qualifizierten Nachwuchs brauchen.“
Hintergrund
Das „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“ wird seit dem Schuljahr 2010/11 an hessische Schulen mit den Bildungsgängen Haupt- und Realschule sowie an Gymnasien und berufliche Gymnasien sowie Förderschulen verliehen, welche gemäß der OloV-Qualitätsstandards in vorbildlicher Weise ein handlungsorientiertes, fächerübergreifendes und arbeitsweltbezogenes Konzept zur Berufs- und Studienorientierung umsetzen. In diesem Zusammenhang kennzeichnet das Gütesiegel die ausgezeichneten Schulen als richtungsweisende Beispiele für eine qualitativ hochwertige Berufsorientierung, die für ihre Schülerinnen und Schüler Perspektiven der Selbstverwirklichung und individuellen Lebensgestaltung als Grundlage für berufliche und private Zufriedenheit schafft.
Die hessenweite Strategie OloV (Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule-Beruf) hat die Optimierung des Übergangs Schule-Beruf zum Ziel. Die regionale Umsetzung der Qualitätsstandards bezieht vorhandene Ansätze und Kooperationsstrukturen ein. OloV wird von der Hessischen Landesregierung aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, des Hessischen Kultusministeriums und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds – gefördert.
Ausgezeichnete Konzepte für den Übergang Schule – Beruf
Die Elisabeth-Selbert-Schule hat das Gütesiegel für vorbildliche Arbeit in der Berufs- und Studienorientierung bereits 2013 zum ersten Mal erworben. Seitdem entwickelt sich das erfolgreiche, schuleigene Konzept stetig weiter und wurde nun mit der Rezertifizierung des Gütesiegels belohnt. In allen Jahrgängen und Schulformen von der Klasse 5 -10 werden die Schülerinnen und Schüler auf die Berufs- und Arbeitswelt vorbereitet. Ausdrückliches Ziel ist es, dass möglichst alle Jugendlichen gemäß ihren Neigungen, Fähigkeiten, Interessen und Qualifikationen die passende Berufswahl treffen, sei es mit dem Hauptschulabschluss, dem Realschulabschluss oder dem Abitur. Elemente der Berufs- und Studienorientierung spielen in jedem Unterricht eine Rolle, eine wichtige Funktion darüber hinaus haben das Fach Arbeitslehre bzw. Politik und Wirtschaft, die Praktika im Betrieb und die berufsbezogene Projektarbeit. Die Schülerinnen und Schüler erkunden Betriebe in der Region, nehmen an Praxistagen teil, besuchen Berufs- und Studienmessen und besichtigen überbetriebliche Einrichtungen. Die Schule arbeitet eng mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit zusammen. Monatlich gibt es Sprechstunden in der Schule, auch für Eltern, in denen alle Fragen zur Berufs- und Studienorientierung, zur Ausbildung und Bewerbung behandelt werden. Zusätzlich begleiten zwei Berufseinstiegsbegleiterinnen in dem schuleigenen Berufsberatungsbüro die interessierten Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in eine Ausbildung oder eine weiterführende Schule. In der Elisabeth-Selbert-Schule nimmt neben den schulischen Inhalten die Förderung und Stärkung der Persönlichkeit und der Aufbau der sog. Schlüsselqualifikationen eine zentrale Rolle ein. Die Schülerinnen und Schüler werden fortlaufend dabei unterstützt, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken, neue Kompetenzen und Potentiale zu entdecken, praktische Erfahrungen zu sammeln, den Arbeitsmarkt zu erkunden, sich erfolgreich zu bewerben – immer mit dem Ziel, ihnen gute Chancen zu eröffnen, den richtigen Beruf zu finden!
Am Dienstag 6.9. und Mittwoch 7.9.16 war die Bundespolizeiinspektion Kassel in der Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg zu Gast. Melanie Metz und Peter Dittel informierten die Fünftklässler über sicheres Verhalten auf Bahnanlagen. Begriffe wie Sogwirkung, weiße Linie, Sicherheitsabstand, Oberleitungen und Gleisbereich spielten dabei eine wichtige Rolle. So können die Fünftklässler sicher ins neue Schuljahr starten.
Elisabeth Selbert wurde am 22. September 1896 geboren
Elisabeth Selbert war eine deutsche Politikerin, Juristin und neben 61 Männern des Parlamentarischen Rates (1948) eine von vier „Müttern des Grundgesetzes“, die sich entscheidend für die Gleichberechtigung von Mann und Frau als Grundrecht in der bundesdeutschen Verfassung einsetzte. Sie wurde am 22. September 1896 in Kassel geboren und starb am 9. Juni 1986 mit 89 Jahren ebenda. Am heutigen Tag jährt sich ihr Geburtstag zum 120. Mal
(Foto von HNA)
Am Mittwoch, den 14.09.16 wurden in Zierenberg im Rahmen einer Feierstunde 22 Stolpersteine verlegt, die an das Schicksal von 22 jüdischen Zierenberger Bewohner erinnern sollen.
Die Aktion „Stolpersteine“ hatte der Künstler Gunter Demnig im Jahr 1990 ins Leben gerufen. Sie hat das Ziel, das Gedenken an Menschen wach zu halten, die in der Zeit des Nationalsozialismus durch Flucht, Deportation und Ermordung aus unserer Gesellschaft verschwanden. Zu diesem Zweck werden Steine mit einer Messingplatte in das Pflaster der Bürgersteige vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz von ehemals jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern verlegt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1099 Orten in Deutschland und in zwanzig weiteren europäischen Ländern. Verantwortlich für die Aktion „Stolpersteine“ in Zierenberg ist die Arbeitsgemeinschaft „Erinnerungskultur Zierenberg“, die sich vor zwei Jahren gegründet hat. Unter Vorsitz des ehemaligen Zierenberger Pfarrers Wicke haben die Mitglieder der AG intensiv das Leben und das Schicksal der betroffenen Menschen und ihrer Familien recherchiert. So sind Kurzbiografien von fünf jüdischen Familien entstanden, die vor ihrer Deportation in Zierenberg gelebt haben. Die Klasse G10a der Elisabeth-Selbert-Schule hat sich mit ihrer Religionslehrerin K. Neusüß und ihrer Geschichtslehrerin M. Kunter im Vorfeld mit dieser Aktion auseinandergesetzt. Man informierte sich über den Künstler, die Bedeutung der Steine und eine exemplarische Biografie.
Am Mittwoch waren die Schülerinnen und Schüler dann sehr gespannt, wie die Verlegung der Steine wohl ablaufen würde. Gemeinsam mit ihrer Religionslehrerin machte sich ein großer Teil der Klasse nach der Schule auf zum Zierenberger Marktplatz. Nach einer eindrucksvollen Begrüßung von Pfarrer Wicke, Bürgermeister Denn und Pfarrerin Rahn wurden hier von Gunter Demnig die ersten Steine verlegt. Die feierliche und würdevolle Atmosphäre stimmte die Schülerinnen und Schüler sehr nachdenklich, und die erste Biografie der Familie Lamm, die damals im heutigen Rathaus wohnte, berührte sie sehr. Am meisten ging den Schülerinnen und Schülern dann aber die Verlegung der Steine vor dem Haus Burgstraße 32 unter die Haut. Hier lebte einst Ilse Kaiser mit ihren Eltern und ihrem Bruder Rudi. Der Vater wurde in Ausschwitz ermordet, die Mutter in einem anderen Konzentrationslager, der Bruder starb auf dem Todesmarsch kurz vor der Befreiung durch die englische Armee. Ilse überlebte als einzige ihrer Familie, kehrte nach Zierenberg zurück, wurde vor ihrem ehemaligen Wohnhaus aber abgewiesen. Im Rahmen der Stolpersteinverlegung kehrte Ilse Tzur, wie sie jetzt verheiratet heißt, am Mittwoch an diesen Ort zurück. Ihr Sohn und ihre Enkeltochter verlasen bewegende Briefe, in denen sie das Schicksal ihrer Mutter und Großmutter schilderten, aber auch ihrer Bewunderung für die tapfere Dame Ausdruck verleihten. Neben Ilse standen die Schülerinnen und Schüler dann an den Steinen und gedachten der Opfer.
Für die Schülerinnen und Schüler bekamen die Greueltaten der Nationalsozialisten somit ein Gesicht. Sie sind einhellig der Meinung, dass die Verlegung der Stolpersteine eine sehr gute Aktion ist, der Menschen zu gedenken und Geschichte anfassbar und begreifbar zu machen.