Wolfhagen/Hofgeismar. Dass das Online-Zeitalter nicht nur hilfreich und willkommener Freizeitspaß sein kann, ist längst kein Geheimnis mehr. An allen Ecken und Enden des World Wide Web lauern Gefahren, und genau denen haben die Digitalen Helden den Kampf angesagt. Seit rund zwei Jahren sind sie an vielen Schulen aktiv, um Mitschüler und auch Eltern bei allen Fragen rund um die digitalen Welten zu begleiten. So auch an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Immenhausen, wo es über zwei Jahre eine Arbeitsgemeinschaft zum Thema gab, die im Rahmen der Nachmittagsangebote stattgefunden hat. Schulleiterin Brigitte Kastell war besonders von der Mitgestaltung der Digitalen Helden bei Elternabenden begeistert, vor allem von der sehr authentisch Art, wie sie aus der digitalen Welt berichtet hätten. „Auch viele Eltern wissen nicht, was ihre Kinder am Smartphone erleben, welche Gefahren bestehen, welche Regeln es geben muss“, ergänzt Ganztagskoordinator Marcus Leitschuh, der nicht ohne Grund für kommendes Schuljahr eine neue Helden-AG ankündigt: „Wenn Erfahrungen von Schülern an Schüler und Eltern vermittelt werden, wirkt das deutlich überzeugender.“
Dass es immer wichtiger wird, sich mit der Thematik zu befassen, weiß niemand besser als Florian Borns, Geschäftsführer der Digitalen Helden, der mit seinem Angebot bundesweit mit Schulen zusammenarbeitet: „Wir haben früher einzelne Workshops angeboten und schnell gemerkt, dass das nicht ausreicht.“ Schnell war das Mentorenprogramm geboren, mit dem Schüler der achten und neunten Klasse zu Digitalen Helden ausgebildet werden. „Das Programm beginnt mit einer Fortbildung für Lehrer“, erklärt der Webexperte. „Danach lernen sie ein Schuljahr lang mit ihren Schülern in einem Online-Kurs, entweder im Rahmen einer Schul-AG oder eines Wahlpflichtkurses, wie sie sich sicher und bewusst im Internet bewegen können.“
Ein Konzept, das auch für die Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule aufgeht: „Digitale Medien gehören einfach zum Alltag dazu“, sagt Förderstufen- und Gymnasialzweigleiterin Karin Neusüß, die deshalb gewissen Verhaltensregeln und auch Anleitung für unumgänglich hält. Dass regelmäßig neue Gefahren lauern können, wissen die Digitalen ESS-Helden Johnny Zimmer und Antonia Sprafke genau, die aktuell vor allem vor der App Telonym warnen. „Das ist wohl das Schlimmste am Markt und wird ganz gezielt zum anonymen Mobbing genutzt“, sagt Johnny, der das Digitale Helden-Programm als einen Schritt in die richtige Richtung sieht, dennoch aber hofft, dass Digitale Medien schon bald auch einen festen Platz im Schulunterricht einnehmen werden.
(Artikel: Sascha Hoffmann)