Härtefallkommission sagt Nein zur Abschiebung Jemenitische Familie darf bleiben Familie Alrafiq darf in Deutschland bleiben. Das hat die Härtefallkommission entschieden. Einst aus dem politisch instabilen Jemen geflüchtet, verbrachten Ahmad und Latife Albasi Alrafiq 13 Jahre in Zierenberg, integriert und voller Hoffnung für die Zukunft. Dann drohte plötzlich die Abschiebung. Zwei negativ beschiedene Asylverfahren waren dem Beschluss durch den Hessischen Verwaltungsgerichtshof voran gegangen. Im ersten soll Ahmad Alrafiq die Gründe für seine Flucht zu wenig ausführlich dargestellt haben, im zweiten erschien den Behörden die Schilderung dann zu umfangreich und daher nicht glaubhaft. Mit ihren sechs Kindern lebten die Alrafiqs fortan in ständiger Angst, mussten jeden Tag mit dem Vollzug der Ausreisepflicht rechnen. Sie fanden zunächst Unterschlupf bei Freunden in Kassel, um die drohende Abschiebung zu umgehen, während der Fall in Zierenberg eine Welle der Hilfsbereitschaft auslöste. Eine Unterstützergruppe schickte in letzter Sekunde per Fax eine Petition an den Landtag, die zumindest die akute Ausweisung aufschieben konnte. Eine Duldung von drei Monaten blieb der Familie, um freiwillig die Ausreise vorzubereiten. Zeit, die Mitglieder einer Helfergruppe um Ute Walter nutzten, um sich für ein dauerhaftes Bleiberecht einzusetzen. Die Leiterin der Elisabeth-Selbert-Schule organisierte gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern eine Unterschriftenaktionen, sogar eine große Schülerdemonstration fand statt. „Unser Einsatz hat sich gelohnt und wir freuen uns alle sehr“, zeigt sie sich erleichtert. Aus früherer Tätigkeit habe sie die Arbeit in der Flüchtlingshilfe bereits gekannt. „Dort habe ich erfahren, was es für Familien bedeutet, ihre Heimat zu verlieren.“ Jetzt haben die Alrafiqs Gewissheit: Zierenberg bleibt auch in Zukunft ihre Heimat. Einzige Bedingung: Die Familie muss ihren Lebensunterhalt selbst erwirtschaften, ohne Leistungen des Staates in Anspruch zu nehmen. Auch das ist ihnen dank der zahlreichen Helfer in den vergangenen Wochen gelungen. Ahmad Alrafiq arbeitet in einer Zierenberger Autowerkstatt, seine Frau Latife ist zweimal pro Woche für ein Wolfhager Putz-Unternehmen tätig.
"Hier ist
ihre Heimat" (Älterer
Bericht in diesem Zusammenhang)
Die Kerzen am großen
Weihnachtsbaum auf dem Zierenberger Marktplatz leuchteten gestern
ein klein wenig heller, fast so, als wollten sie Hoffnung
ausstrahlen und die gut 400 Schüler der Elisabeth-Selbert-Schule in
ihrem Vorhaben unterstützen. Die nämlich zogen am späten Vormittag
in einem langen Demonstrationszug durch die Altstadt, denn sie plagt
die Sorge um ihre jemenitischen Mitschüler. Seit dem 18. August
haben die Eheleute Ahmad und Latife Albasi Alrafiq mit ihren sechs
Kindern die traurige Gewissheit, dass ihr jahrelanges Bemühen um ein
dauerhaftes Bleiberecht wohl verloren, eine Abschiebung nach 13
Jahren in Zierenberg unumgänglich ist. Zwei negativ beschiedene
Asylverfahren waren dem Beschluss durch den Hessischen
Verwaltungsgerichtshof voran gegangen (HNA berichtete). Doch dann
keimte plötzlich Hoffnung auf, denn die Alrafiqs erreichte eine
unerwartete Hilfewelle. Eine Helfergruppe aus Vertretern von
Schulen, Kirche und Politik nahm sich der Sache an,
Unterschriftenlisten gegen die unverständliche Amtsentscheidung
machten die Runde. Eine ganze Stadt zeigte sich solidarisch mit der
jemenitischen Familie, die hier längst ein neues Zuhause gefunden
hat. Zum HNA-Video bitte Link anklicken: http://www.hna.de/nachrichten/kreis-kassel/wolfhagen/protest-gegen-abschiebung-1039549.html
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