„Schüler
und Lehrer müssen gemeinsam in einem Boot sitzen“
Zierenberg. Sich nach etlichen Jahren an einer doch anders organisierten Schule an einen neuen Schulort zu gewöhnen, ist naturgemäß nicht einfach. Auch für eine erfahrene Pädagogin wie Margot Kießler-Bramhoff nicht. Seit Mitte der Neunziger unterrichtete sie an der Kasseler Fassanenhofschule, kümmerte sich als zweite Konrektorin um die Geschicke der Schule. Mit Schließung der dortigen Sekundarstufe war klar, dass sich die 61-Jährige nach einem neuen Betätigungsfeld umsehen musste. Alles nochmal auf Anfang, hieß es zum neuen Schuljahr an der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule, wo sie die Fächer Deutsch und Englisch unterrichtet, zudem als Leiterin des Haupt- und Realschulzweiges in die Fußstapfen des pensionierten Diethart Rindermann getreten ist. „Ich kann aber bereits nach wenigen Wochen sagen, dass mir das angenehme Schulkima und der offene und herzliche Empfang durch die Kollegen die Eingewöhnung sehr erleichtert haben", sagt Kießler-Bramhoff. Kein „Rindermann2“ „Dennoch ist es eine echte Herausforderung, einen solch engagierten, erfolgreichen und beliebten Kollegen zu ersetzten“, stellt die Neue an der ESS fest, die kein „Rindermann2“ sein möchte. „Mein Ziel ist es, die mit dem Amt verbundenen Aufgaben auf meine Weise anzugehen und vielleicht dadurch auch den einen oder anderen neuen Akzent zu setzen.“ Darauf freut sie sich, denn sie liebt den Umgang mit Menschen und besonders auch mit Kindern: „Es ist ein gutes Gefühl, Jugendliche zu fördern und ihnen auf ihrem Weg in die Zukunft zu helfen“, so die in Fuldatal lebende Pädagogin, die sich selbst als lebhaft, humorvoll und direkt bezeichnet. Echtes NRW-Gewächs Kießler-Bramhoff ist ein echtes NRW-Gewächs, ist in Oberhausen geboren, studierte in Köln und Bielefeld, bevor familiäre Gründe sie 1978 nach Kassel führten. Bevor sie wieder als Lehrerin arbeitete, kümmerte sie sich um ihre zwei Kinder. Die Familie nämlich steht bei ihr an erster Stelle, auch heute lässt sie Nichts auf ihren Oma-Enkel-Tag kommen, für den der Mittwoch im Terminkalender grundsätzlich frei bleibt. An allen anderen Tagen aber will sie nun mit vollem Einsatz für die Zierenberger Gesamtschule tätig sein, freut sich auch auf die vielen Möglichkeiten, die ihr der Arbeitsbereich zur Berufsorientierung bietet, den sie von ihrem Vorgänger übernommen hat. Als strenge Lehrerin sieht sie sich nicht. „Davon halte ich nicht viel, Motivation ist wesentlich besser, Schüler und Lehrer müssen gemeinsam in einem Boot sitzen.“
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