Elterninformationsabend des Präventionsrates zur
Medienabhängigkeit
Chancen und Risiken virtueller Welten
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Schulleiterin Ute Walter im Gespräch mit
Diakonie-Suchtexperten Philipp Theis. |
Nahezu 100
Prozent der Jugendlichen haben heutzutage Zugang zu Computer, Handy
und Fernseher. Wo Chancen und Risiken der neuen Medien liegen,
darüber informierte Philipp Theis von der Diakonie-Suchtberatung
Kassel jetzt beim Elterninformationsabend des Präventionsrates zur
Medienabhängigkeit in der
Elisabeth-Selbert-Schule.
Zwar ist Theis ausgewiesener Kenner im Bereich Internet und
PC-Spiele, doch als wahre Experten des Abends stellten sich schnell
die Schüler heraus, die in die Aula der Gesamtschule gekommen waren.
Theis gelang es mit seiner lockeren und dennoch verbindlichen Art,
Schüler und Eltern zum Austausch zu bewegen, Hemmschwellen zu
überwinden und Klarheit in die unterschiedlichen Sichtweisen zu
bringen. Von „World of Warcraft“ bis SchülerVZ, die Bandbreite der
zwischen Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigten
spannungsgeladenen Thematik ist schier unendlich, das beginnt bei
der Einhaltung von Altersempfehlungen von Spielen, endet bei der
Anzahl von Stunden, die ein jeder tagtäglich in die Tiefen des
weltweiten Cyberspace abtauchen darf. Doch wo enden Spaß und Nutzen,
wo beginnt der Missbrauch, der im Idealfall auf direktem Weg zu
Philipp Theis in die Suchtberatung der Diakonie führt? „Die Grenzen
sind fließend, suchtgefährdete PC-Nutzer verabschieden sich Schritt
für Schritt ins Virtuelle“, erklärt Theis. Genauer hinschauen soll
man laut dem Suchtexperten, wenn Kinder kaum bis kein Interesse mehr
an gemeinsamen Aktivitäten mit Familie und realen Freunden zeigen,
Hobbies und Schule vernachlässigen. Erste Anzeichen einer
ernstzunehmenden Problematik seien massive Stimmungsschwankungen,
die stetig wachsende Ausrichtung des Alltags an der virtuellen Welt
sowie regelrechte Entzugserscheinungen von Zittern bis
Schweißausbrüchen bei Nichtgebrauch. Bei aller Ernsthaftigkeit der
Problematik machte Theis aber auch klar, dass nicht jeder übermäßige
PC-Gebrauch gleich zur Sucht führen muss, wie auch nicht jeder
gleich Alkoholiker ist, der gerne mal ein Bier trinkt. Fazit: Auf
das richtige Maß kommt es an! Problematisch wird es erst, wenn die
Bedeutung des Computers über allem anderen steht. Und bevor es
soweit kommt, kann sich jeder bei der Diakonie kostenlos beraten
lassen. Kontakt und weitere Informationen unter
www.dw-kassel.de
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