Mit Alkohol hart am Limit
Was er
vorfindet ist erschreckend: Eine junge Frau mit Alkoholvergiftung
liegt am Boden, die leere Flasche eines unter Jugendlichen beliebten
Kräuterlikörs wenige Meter entfernt. Schnelles Handeln ist gefragt.
Im Nu packt Löber die Patientin auf eine Trage und befördert sie
unter den Blicken der erschrockenen Schüler zum Rettungswagen. Was
so ernst klingt, entpuppt sich als inszeniert und ist Teil eines
Aktionstages, mit dem die Hessische Landesstelle für Suchtfragen
gemeinsam mit der Drogenhilfe Nordhessen und dem Jugendamt des
Landkreises Kassel auf die Problematik des gestiegenen
Alkoholmissbrauchs unter Jugendlichen aufmerksam machen will. Die
Zierenberger Gesamtschule wählten sie als Schauplatz nicht etwa,
weil hier die Zahlen besonders besorgniserregend wären, hier liefen
sie mit ihrer Aktion „Hart am Limit“ offene Türen ein. Die
Lehrerinnen Nadine Bernecker und Heike Drosba beschäftigen sich
gemeinsam mit dem Schul-Sozialpädagogen Sebastian Roschinski schon
länger mit der Thematik, haben mit einem umfangreichen
Suchtpräventionskonzept dem Alkohol und anderen Drogen an der
Selbert-Schule den Kampf angesagt. „Uns geht es nicht nur um
Abschreckung, uns ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol
wichtig“, sagt Bernecker. „Das bedeutet auch, Alternativen für
Krisenzeiten aufzuzeigen.“ Die Stärkung des Selbstbewusstseins
spiele dabei eine wichtige Rolle. Allerlei Wissenwertes zu den
Gefahren unkontrollierten Alkoholkonsums lieferte der Zehntklässler
Tobias Viereck, dessen Mitschüler sich zurück in ihren
Klassenzimmern selbst mit der Thematik auseinandersetzten. Dort
warteten Lehrerin Janine Dorr und ihre Schulsanitäter, um den
Ernstfall durchzuspielen. Die Jugendlichen übten wichtige Punkte der
Ersten Hilfe und wurden sensibilisiert, rasch einen Notarzt zu
rufen. |