„Ich will Erfolgserlebnisse
schaffen“
Zierenberg. Lehrer zu werden war nicht unbedingt sein großer Lebenstraum. Zumindest damals nicht, nach der eigenen Schulzeit, als Dietmar Schmalhaus zur Bundeswehr ging. „Erst während meiner Offiziersausbildung bin ich auf den Geschmack gekommen“, erinnert er sich heute nach vier Jahrzehnten im Schuldienst zurück. Neugierig sei er einst der Fragestellung gefolgt, wie man junge Menschen zu Aufmerksamkeit und zum Lernen motivieren könne. Im Oktober 1972 begann Schmalhaus in Kassel sein Lehramtsstudium mit den Fächern Biologie und Gesellschaftslehre für die Mittelstufe, sein Referendariat führte ihn 1976 an die Kirchditmolder Haupt- und Realschule. Was dem folgte, zählt der mittlerweile passionierte Pädagoge nicht unbedingt zu den schönsten Erinnerungen in seinem Leben, denn Stellen waren knapp. „Nach intensivem Klinkenputzen bei Schulämtern begann ich im September 1977 mit ganzen 13 Stunden im Lehrauftrag an der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule zu unterrichten“, so Schmalhaus, der 1982 sogar entlassen werden sollte und dies nur durch eine Arbeitsgerichtsklage abwenden konnte. Ein Vergleich ermöglichte ihm fortan zumindest die Arbeit in einer halben Stelle. Trotz mehrerer Einsprüche gegen diese Zwangsteilzeit blieb es dabei, auf bessere Zeiten konnte er nur hoffen und warten. Nicht ein Jahr, nicht zwei Jahre, nicht fünf sondern achteinhalb Jahre später bekam er schließlich eine Planstelle an der Zierenberger Gesamtschule angeboten, 1991 folgte dann auch die langersehnte Berufung ins Beamtenverhältnis auf Probe. „Die habe ich nach einjähriger Probezeit aber auch 14 Jahren Lehrertätigkeit scheinbar erfolgreich beendet“, sagt der engagierte Lehrer, der am 1. Februar 1992 ins Beamtenverhältnis auf Lebenszeit berufen wurde. Bei allen anfänglichen Problemen lag ihm damals wie heute immer ein „guter, lernwirksamer Unterricht“ besonders am Herzen. „Der ist nur mit kooperativen Kollegen, stets hilfsbereitem Hauspersonal und einer Schulleitung möglich, die einem in Notfällen zur Seite steht, aber einen auch in Ruhe arbeiten lässt.“ Selbstkritik und Humor nennt er als wichtige Eigenschaften, um im Beruf erfolgreich zu sein. „Ich möchte auch künftig denjenigen, die in meinen Fächern nicht so stark sind, kleine Erfolgserlebnisse verschaffen“, so Schmalhaus, der dabei auf authentischen Unterricht setzt, um die Motivation seiner Schüler hochzuhalten.
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