Stars
für einen Abend
Young Americans begeistern in der ESS
Lukas Göb ist noch immer ganz hin
und weg. Der Elfjährige durfte am dreitägigen Workshop der „Young
Americans“ in der Elisabeth-Selbert-Schule teilnehmen. „Es war
einfach zum Heulen schön“, erzählt er, während er am Mittwochabend
auf die große Abschlussshow in der ausverkauften Turnhalle wartet.
Von Anspannung ist hier keine Spur, von Lebensfreude und positiver
Energie dafür umso mehr. Schüler trommeln ausgelassen auf Tischen
und Stühlen, tragen stolz ihre strahlend blauen „Young-American“-Shirts
und fühlen sich pudelwohl inmitten ihrer neuen Freunde. Gemeinsam
mit Steve, Ross, Samantha und all den anderen Mitgliedern der
amerikanischen Talentschmiede haben sie Großes auf die Beine
gestellt, eine Show, die sie für einen Abend zu Stars werden lässt.
„Listen to the Music“ singen die Gäste aus den
USA, was ihre Fans nur zu gern tun, denn die 18- bis 24-jährigen
Profis bieten im ersten Programmteil zunächst allein Entertainment
auf höchstem Niveau.
Ein lebendiger Streifzug durch die amerikanische Kulturgeschichte
lässt eine Nummer explosiver als die andere daherkommen. Swing,
Blues, HipHop. Die Kostüme wechseln so schnell wie die Tempi der
Songs. Längst johlen und kreischen die Zuhörer vor Begeisterung, als
es steppend über den Broadway oder rappend ins dunkle Brooklyn geht.
Bauchkribbeln und immer wieder diese wohligen Rückenschauer etwa bei
den mit Gänsehaut gepflasterten„Country Roads“, die nur zu toppen
sind durch eine hinreißende Version des Klassikers „Somewhere over
the Rainbow“.
Als dann die Zierenberger Gesamtschüler dazustoßen, ist auf den
vollbesetzten Rängen kein Halten mehr. Ob in der Gruppe oder Solo,
bei Gesang oder Tanz, die Jugendlichen gehen völlig aus sich heraus.
Hier muss nicht jeder Ton sitzen, nicht jeder Tanzschritt perfekt
passen, darum geht es nicht, das wissen sie nach drei Tagen Workshop
genau. „Wir wollen das
Vertrauen der Schüler in ihre eigenen kreativen Kräfte fördern“,
sagt Michael Heib, der die jungen Amerikaner regelmäßig nach Europa
holt. Teamfähigkeit, interdisziplinäres Denken, Selbstvertrauen und
Selbstwertschätzung sollen gestärkt werden. Ein Konzept, das
aufzugehen scheint, denn mit ihrem sprühenden Enthusiasmus und der typisch amerikanischen
Leichtigkeit, die in keinem Moment aufgesetzt oder oberflächlich
wirkt, haben die Young Americans Schüler und Publikum am
Mittwochabend gleichermaßen berührt. Nicht ohne Grund kullern zum
Finale unzählige Tränen, nicht nur bei Lukas Göb.
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