Auf dem Weg zur modernen Schule
Noch herrscht im Lehrerzimmer Kabelsalat. Wenn die Lehrkräfte ins runderneuerte Obergeschoss umgezogen sind, freuen sich Förderstufenleiterin Karin Neusüß und Schulleiter Lars Grenzemann hier auf einen topmodernen Serverraum für die ESS 2.0. Foto: Sascha Hoffmann
Von Sascha Hoffmann
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Zierenberg – Offene Decken im Eingangsbereich, Kabelsalat im Lehrerzimmer, Ausweichklassenräume im wenige Meter vom Schulgelände entfernten ehemaligem Hallenbad: Noch geht die Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule wahrlich nicht als eine der modernsten Schulen der Region durch, doch sie ist auf dem besten Weg dorthin. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden hin zur ESS 2.0 und sind guter Dinge, dass die sieben ausgegliederten Klassen planmäßig im Mai ihre neuen Räume beziehen können“, kommentiert Schulleiter Lars Grenzemann den Stand der Sanierungsarbeiten, die seit Frühsommer vergangenen Jahres laufen. Für dreieinhalb Millionen Euro wird das Obergeschoss der Warmestadt-Schule runderneuert, weitere 400.000 Euro sollen in die Neugestaltung des Außengeländes fließen.
Die ESS, so Grenzemann, werde zudem technisch auf den neuesten Stand gebracht und komplett digitalisiert, wofür „unglaubliche 17.000 Meter Hochleistungskabel“ verlegt worden seien. Klassenräume sollen mit topmodernen Tafeln samt Beamern ausgestattet, Vertretungs- und Stundenpläne digital an die Wände projiziert werden, und im Eingangsbereich warten schon 400 neue Deckenlampen darauf, zeitnah installiert zu werden. „Das Bauteam unter Leitung von Marcus Griesel vom Landkreis hat einen super Job gemacht“, lobt Hausmeister Michael Groth, der die Arbeiten vor Ort immer ganz genau im Blick hat. „Material wurde vorausschauend geordert, Engpässe, wie derzeit auf vielen Baustellen pandemiebedingt üblich, hatten wir glücklicherweise nicht.“ Das sei ein großes Plus, schwärmt auch Grenzemann und macht Gerüchten um ausufernde Bauzeiten und nicht einzuhaltende Zeitpläne den Garaus: „Wir liegen trotz aller Widrigkeiten komplett im Zeitplan, und das stimmt uns froh.“
Bei der Runderneuerung des Obergeschosses wird es laut Grenzemann nicht bleiben, auch das Außengelände soll schon bald im neuen Glanz erstrahlen. Alte Lampen seien bereits modernen LEDs gewichen, alles weitere werde nun Schritt für Schritt folgen. Möglich werde dies durch das Programm „Zehn klimafreundliche Schulhöfe für Hessen“, für das die Gesamtschule des Warmestädtchens mit ihrem Konzept vom Hessischen Umweltministerium und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) als eine von zehn Pilotschulen ausgewählt worden ist. Die DUH begleitet und unterstützt die teilnehmenden Schulen mit fachkundiger Beratung vor Ort und thematischen Fortbildungen. Besonderer Wert liegt auf einem partizipativen Prozess zwischen Schülern, Lehrkräften und den Schulträgern. „Unser Konzept wird mit 400.000 Euro unterstützt, wobei wir einen Eigenanteil in Höhe von 40.000 Euro zu leisten haben, den der Landkreis bereits zugebilligt hat“, freut sich Grenzemann, der in einem optimal und attraktiv gestalteten Schulhof eine ideale Ergänzung zum Klassenzimmer sieht. Auch das sei für ein wichtiger Bestandteil einer ESS 2.0, wenn die Decken im Eingangsbereich verschlossen sind, aus dem Kabelsalat im Lehrerzimmer die digitale Schaltzentrale der Schule geworden und der Unterricht in den Ausweichräumen im ehemaligen Hallenbad endgültig Geschichte ist. (HNA)
Im Keller lagern unzählige alte Deckenplatten, die in den neuen Räumen wiederverwertet werden sollen. Laut Hausmeister Michael Groth ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit. Foto: Sascha Hoffmann